Mental Health bei Führungskräften: Zeit, ein Tabu zu brechen!

Immer mehr Menschen leiden unter Stress am Arbeitsplatz, mit teils gravierenden Folgen für ihre psychische Gesundheit. Unter Führungskräften wird das Thema Mental Health jedoch weiterhin stark tabuisiert – kaum eine:r traut sich, offen darüber zu sprechen. Dabei ist die psychische Gesundheit auf Chef:innenebene besonders wichtig, hat sie doch einen starken Einfluss auf das Wohlbefinden im Team und ein angenehmes Arbeitsumfeld.

Was Führungskräfte tun können, um konkret für Ihr eigenes mentales Wohlbefinden zu sorgen, erfahren Sie hier.

Mental Health: 5 Tipps für Führungskräfte

1.     Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse: Während sich gute Führungskräfte im Alltag um die Belange und Wünsche der Mitarbeitenden kümmern, werden die eigenen Bedürfnisse oft hinten angestellt und stark vernachlässigt. Auf Dauer zehrt das an den persönlichen Kräften und wird zum Risikofaktor für die eigene mentale Gesundheit. Wichtig ist daher: Nehmen Sie sich jeden Tag ein paar Minuten Zeit für sich selbst. Machen Sie sich bewusst, ob Ihr eigenes Wohlbefinden gerade in Balance ist oder ob sie einer unerwünschten Entwicklung gegenlenken müssen.

2.     Brechen Sie das Tabu: In den wenigsten Unternehmen trauen sich betroffene Manager:innen über ihre psychische Erschöpfung oder Burn-out offen zu sprechen. Dementsprechend gibt es kaum Programme und vorbeugende Maßnahmen von Arbeitgeberseite, die speziell auf die Bedürfnisse von Führungskräften eingehen. So schwer es Ihnen vielleicht fallen mag, suchen Sie das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten oder einer Person Ihres Vertrauens. Nur dann wird und kann sich etwas für Sie, aber auch für andere ändern.  

3.     Bauen Sie auf ein starkes Netzwerk: Gute Beziehungen zu Kolleg:innen sind ebenfalls wichtig für Ihre psychische Gesundheit. Nehmen Sie sich die Zeit, Führungskräfte anderer Abteilungen besser kennenzulernen und vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen. Schon ein offenes Gespräch mit einem oder einer Kolleg:in aus einem anderen Unternehmensbereich kann bei akuten Stresssituationen für eine erste Entspannung sorgen und schwerwiegenderen Folgen vorbeugen.  

4.     Sorgen Sie für regelmäßigen Ausgleich: In Zeiten von Homeoffice fällt es vielen Führungskräften noch schwerer, sich von den Belastungen am Arbeitsplatz abzugrenzen. Achten Sie daher unbedingt auch auf räumliche Veränderungen und planen Sie Aktivitäten außerhalb der Arbeit ein, z. B. Zeit mit Familie und Freunden verbringen, Sport treiben oder ein Buch lesen. Je stärker Sie ihre Ressourcen außerhalb des Jobs auffüllen, desto besser können Sie die Herausforderungen im Alltag bewältigen und Ihr psychisches Wohlbefinden sicherstellen.

5.     Suchen Sie professionelle Hilfe: Haben Sie Bedenken, Ihre Situation stößt im eigenen Unternehmen auf wenig Verständnis oder taube Ohren? Wenn Sie mit Ihrer psychischen Gesundheit zu kämpfen haben, dann müssen Sie sich professionelle Hilfe suchen. Das kann ein Arzt Ihres Vertrauens sein, eine Beratungsstelle oder eine Selbsthilfegruppe. Ist ein toxisches Arbeitsumfeld für Ihre Erschöpfung und mentalen Gesundheitszustand verantwortlich, müssen Sie den Job oder Arbeitgeber wechseln – ein professioneller Personalberater wird Sie dabei vertrauensvoll begleiten und unterstützen.

Mental Health heißt auch, Grenzen zu setzen

Von Führungskräften wird erwartet, belastbar zu sein. Doch wird diese Belastbarkeit über eine länger andauernde Stresssituation hinaus strapaziert, kann das Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben.

Deshalb ist es wichtig, dass Sie auf die Signale Ihres Körpers hören, Achtsamkeit für die eigenen Bedürfnisse üben und Grenzen setzen. Indem Sie diese Tipps befolgen, können Sie Ihre psychische Gesundheit im Job erhalten und einen gesünderen, glücklicheren Arbeitsplatz für sich und Ihre Mitarbeitenden schaffen.

Anabel Gerritsen

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